Vereinung der verschiedenen Generationen – Ein bereicherndes Umfeld für Jung und Alt



Senioren in Deutschland

Die Grenze zwischen „Alt-Sein“ und „Nicht-Alt-Sein“ hat sich in den letzten Jahren um etwa fünfzehn Jahre „nach oben verschoben“. Im Vergleich zu früheren Zeiten, in denen die Menschen nach Ausscheiden aus dem Berufsleben körperlich, psychisch und auch sozial abbauten, fühlen sich die Senioren heute bis zum siebzigsten Lebensjahr und darüber hinaus noch nicht als alt. Der medizinische Fortschritt, die zur Verfügung stehende Zeit, die finanzielle Versorgung, die gute Ernährung, aber auch die Teilnahme an Kultur und Bildung, machen das Seniorenalter zu einem interessanten Lebensabschnitt. Viele Senioren genießen es, sich im Alter noch selbst zu verwirklichen.

Wird man als Senior jedoch pflegebedürftig oder krank, ist das Leben nicht mehr so einfach. Die Senioren fühlen sich auf das gesellschaftliche Abstellgleis abgestellt; darunter leidet das Selbstbewusstsein sehr, die sozialen Kontakte schwinden. Je älter man wird, desto kleiner ist das Netz von Freunden. Die Familien sind vielleicht weit weg oder beruflich eingebunden. Senioren- und Pflegeheime sind Orte, die sich auf die individuellen Bedürfnisse von Senioren einstellen. Doch sind die Mittel, die die Gesellschaft für die Betreuung von Senioren ausgibt, begrenzt. Der Kontakt zu anderen Teilen der Gesellschaft fehlt, die Senioren bleiben unter sich. Die soziale Ausgrenzung verhindert, dass die Senioren ihre Erfahrungen, ihr Wissen und ihre Weisheit in die Gesellschaft einbringen können.

Um dem entgegen zu wirken, befinden sich viele Senioreneinrichtungen in einem sozialen Raum, der ihnen vertraut ist. Das Wohnumfeld liegt dann sowohl im städtischen als auch ländlichen Raum und entspricht den Lebenserfahrungen der Senioren. Ziel der Arbeit in den Seniorenwohnheimen ist es, eine Verbindung zwischen der jeweiligen Einrichtung und den Möglichkeiten im Sozialraum zu schaffen; es geht um eine gelungene Integration. Dieser Ansatz ermöglicht den Senioren über den familiären Kontakt hinaus bzw. dort, wo keine Familie mehr vorhanden ist, Kontakte zu Gruppen und Einrichtungen in ihrer Umgebung zu erhalten. Sie können somit trotz ihrer körperlichen oder seelischen Einschränkungen am gesellschaftlichen Leben teilnehmen. Sie fühlen sich angenommen und gebraucht und können somit auch ihr Wohnumfeld positiv mitgestalten.



Kinder in Deutschland

Die Welt der Kinder hat sich verändert – auf der einen Seite ist diese Welt größer geworden (z. B. Medien, Reisen) und auf der anderen Seite ist sie kleiner und enger geworden (wenig Geschwister, eingegrenzter Erfahrungsraum). Kinder sind heute mehr gefordert, selbstständig zu handeln und eigene, soziale Bezüge aufzubauen. Sie wissen mehr, haben mehr zu entscheiden und man traut ihnen mehr zu. Es gibt viele verschiedene Lebensformen, in denen Kinder aufwachsen können. Die meisten Kinder leben mit Vater, Mutter und einem Geschwisterkind zusammen. Es gibt aber auch viele Patchwork Familien oder alleinerziehende Eltern. Etwa jedes 5. Kind wächst in einer Familie mit Migrationshintergrund auf.

Für die Betreuung ist die Familie das wichtigste soziale Netz. Es hängt daher von der Lebensform der Familie ab, ob und welche Kontakte es zu Senioren gibt. Es gibt Familien mit engen Kontakten zu den Großeltern. Häufig gehören diese Großeltern jedoch zur Generation der „jungen“ Senioren. Kontakte zu alten und kranken Senioren gibt es eher weniger.

Oft sind die Eltern berufstätig und die Kinder werden ganztags in der Kindertagesstätte und Kindertagespflegen betreut.

Manche Familien leben in weiter räumlicher Entfernung zu ihrer Ursprungsfamilie, die Großeltern trifft man auf Festen oder zeitlich begrenzten Besuchen.

Daher erleben die Kinder in der heutigen Zeit auch seltener, dass die Menschen alt, krank und gebrechlich werden. Auch in den Medien finden sie wenig differenzierte Modelle davon, wie alte Menschen leben, wie es ihnen geht und was sie beschäftigt. Zu sehen sind junge, fitte und leistungsfähige Menschen.